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[新闻] Schuldenkrise treibt Euro-Zone an Rand der Rezession

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发表于 2012-2-15 09:16 AM | 显示全部楼层 |阅读模式


http://de.reuters.com/article/topNews/idDEBEE81E04X20120215
Berlin/Brüssel (Reuters) - Die Wirtschaft in der Euro-Zone muss der Schuldenkrise Tribut zollen und ist Ende 2011 erstmals seit zweieinhalb Jahren wieder geschrumpft.

Auch wegen eines leichten Rückgangs in Deutschland sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im gesamten Währungsgebiet von Oktober bis Dezember um 0,3 Prozent zum Vorquartal, wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch mitteilte. Damit steht die gesamte Region an der Schwelle zur Rezession - einzelne Mitgliedsstaaten wie Italien, Portugal und Griechenland stecken wegen ihres harten Sparkurses schon mittendrin. Vergleichsweise gut schneiden die beiden Schwergewichte ab: Während der bisherige Wachstumsgarant Deutschland mit minus 0,2 Prozent nur etwas schwächelte, verhinderte allein Frankreich dank einer steigenden Wirtschaftskraft einen stärkeren Einbruch in der Euro-Zone.

Dem Währungsraum steht ein hartes Jahr bevor: Der IWF sagt 2012 einen Konjunkturrückgang von 0,5 Prozent voraus. Dabei dürfte sich das Europa der zwei Geschwindigkeiten noch stärker als bisher herausschälen. Kernländer wie Deutschland und Frankreich marschieren fast im Gleichschritt voraus, die hoch verschuldeten Randstaaten hinken weit hinterher. Allerdings sehen Experten wie Postbank-Analyst Heinrich Bayer auch Lichtblicke: "Ab Frühjahr dürfte sich die Konjunktur wieder beleben." Die Rezession werde kurz und milde ausfallen. Auch Commerzbanker Christoph Weil geht davon aus, dass nach einem weiteren BIP-Rückgang im ersten Quartal 2012 "das Schlimmste dann überstanden sein dürfte".

DEUTSCHE WIRTSCHAFT SCHRUMPFT ERSTMALS SEIT ANFANG 2009

Für Wachstum sollte dann auch wieder die deutsche Wirtschaft sorgen, die im vierten Quartal zum ersten Mal seit fast drei Jahren schrumpfte. Die Summe aller hergestellten Waren und Dienstleistungen sackte um 0,2 Prozent zum Vorquartal. Grund waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sinkende Konsumausgaben und fehlende Impulse vom Außenhandel. Experten machten dafür die Schuldenkrise verantwortlich. "Sie hat zu einem drastischen Vertrauensschwund bei Unternehmen und Verbrauchern gesorgt", sagte Christian Schulz von der Berenberg Bank. Die Entscheidung der Europäischen Zentralbank, die Finanzmärkte mit Geld zu fluten, habe die Lage aber beruhigt.

Die Chancen für eine rasche Erholung sind deshalb deutlich gestiegen. Das GfK-Konsumklima ist so gut wie seit knapp einem Jahr nicht mehr, während sich das Ifo-Geschäftsklima zuletzt drei Mal in Folge aufhellte. "Die deutsche Wirtschaft kommt mit einem blauen Auge davon", prophezeite DekaBank-Experte Andreas Scheuerle. Ein weiterer Rückgang und damit eine Rezession könne im ersten Quartal verhindert werden. "Für die Menschen fühlt es sich nicht nach Rezession an: Der Arbeitsmarkt ist stabil, die ersten Tarifabschlüsse in diesem Jahr fielen recht hoch aus", sagte Scheuerle. "Der Konsum wird in diesem Jahr wachsen."

Auch Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler betonte, die Wirtschaft werde im Jahresverlauf wieder zu höherem Wachstum zurückfinden. Der Exportverband BGA warnte: "Wir sollten jetzt keine Rezession herbeireden." Einem solch heftigen Abschwung könnte auch Frankreich entgegentreten, dessen Wirtschaft mit einem Plus von 0,2 Prozent überraschte. Italien hingegen steckt bereits fest im Griff einer Rezession. Die drittgrößte Volkswirtschaft im Euro-Raum beschleunigte Ende 2011 ihre Talfahrt und schrumpfte um 0,7 Prozent. Bereits im dritten Quartal war das BIP um 0,2 Prozent gesunken. "Das Schlimmste ist wohl vorüber", sagte Chiara Corsa von Unicredit. Auch wenn es im ersten Quartal 2012 noch ein sinkendes BIP gebe, sei leichte Besserung in Sicht. Die Regierung unter Mario Monti will mit einem hartem Sparkurs das Vertrauen der Finanzmärkte zurückgewinnen und die Wirtschaft fit für die Zukunft machen.

EURO-SORGENKINDER BESCHLEUNIGEN TALFAHRT

Auch die übrigen Problemländer Spanien, Portugal und Griechenland boten kaum Lichtblicke. In Portugal fiel das BIP um 1,3 Prozent und in Spanien um 0,3 Prozent. In Griechenland, das dringend auf weitere Milliarden-Hilfen seiner Geldgeber angewiesen ist, schrumpfte die Wirtschaft binnen Jahresfrist sogar um sieben Prozent. Der unausweichliche und harte Konsolidierungskurs laste auf den Staaten, betonte Commerzbanker Weil. Spürbar verbessern werde sich die Konjunktur in den sogenannten Peripherie-Staaten erst 2013. "Bis die Früchte der Reformen zu sehen sind, wird es sogar noch länger dauern."
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