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Düsseldorf (BoerseGo.de) – Der Chemiehändler Brenntag gerät nun wegen der Lieferung von Industrie-Silikon an einen Brustimplantate-Hersteller zunehmend in die Bredoullie. Dem Unternehmen drohen Schadenersatzforderungen in mehrstelliger Millionenhöhe. Ein Anwalt bereitet nun eine Klage gegen das MDax-Unternehmen vor und verlangt Ersatz der Behandlungskosten sowie Schmerzensgeld für seine Mandantin. Dies schreibt das „Handelsblatt“ (HB) in seiner Freitagausgabe.
„Wir stehen auf dem Standpunkt, dass der Zulieferer haftet, weil er wissen musste, was mit dem Industrie-Silikon passiert, wenn er es an einen Brustimplantate-Hersteller liefert“, sagte der auf Produkthaftungsrecht spezialisierte Rechtsanwalt Michael Graf der Münchener Kanzlei Zierhut & Graf.
Hintergrund ist die Lieferung von nur für Industriezwecke geeignetem und möglicherweise Krebs erregendem Silikon an den französischen Brustimplantate-Hersteller PIP. Jahrelang belieferte der Chemiedistributor die Firma, obwohl klar war, dass das Material nicht für medizinische Zwecke geeignet war. Brenntag berief sich zu seiner Verteidigung darauf, PIP stets auf den zulässigen Verwendungsrahmen hingewiesen zu haben. Dennoch kam das Material bei300.000Schönheitsoperationen zum Einsatz. |
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