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Düsseldorf (BoerseGo.de ) –Mehreren Medienberichten zufolge will die Allianz ihre stille Einlage bei der Commerzbank in Aktien umwandeln und somit zum Großaktionär der Bank werden. Dies berichteten das „Handelsblatt“ (HB) und die „Financial Times Deutschland“ (FTD) in ihren jeweiligen Online-Ausgaben sowie die Nachrichtenagentur Reuters am Mittwochabend unter Berufung auf Finanzkreise.
boerse/go.de
Ziel der Allianz sei es, dem Geldhaus zu mehr hartem Kernkapital zu verhelfen, um die Anforderungen der europäischen Bankenaufsichtsbehörde EBA zu erfüllen. Bei der Commerzbank klafft noch eine Kapitallücke von 5,3 Milliarden Euro, um die geforderte Kernkapitalquote von 9 Prozent bis Ende Juni zu erreichen. Das Geldhaus beteuerte entgegen wiederholter Spekulationen, diese Lücke auch ohne staatliche Hilfe schließen zu können. Mit der Umwandlung der stillen Einlage der Allianz in Höhe von 750 Millionen Euro, könnte die Bank einen großen Schritt weiter kommen.
Wie Reuters berichtete, liefen die Gespräche zwischen Allianz und Commerzbank bereits seit Dezember. Es habe aber bislang noch keine Beschlüsse gegeben. „Die Bank ist zuversichtlich, das Paket rechtzeitig schnüren zu können“, sagte jedoch ein Insider. Beide Unternehmen wollten sich den Berichten zufolge nicht dazu äußern.
Laut FTD sei jedoch unklar, ob die Allianz ihren Anteil tatsächlich in Aktien umwandeln will, oder die stille Einlage so anpasst, dass sie als hartes Kernkapital der Commerzbank gezählt werden kann. Die stille Einlage kann nach EU-Reglement nicht als hartes Kapital gelten, da die Allianz gewinnunabhängig Zinsen dafür bezieht. Mit einer Umwandlung erhöht die Allianz also ihr Risiko und steigt damit entgegen früherer Beteuerungen doch wieder bei einer Bank ein. Bei einer Umwidmung in Aktien betrüge ihr Anteil an der Bank rund 15 Prozent, schreibt das HB. Dann wäre die Allianz nach dem Staat zweitgrößter Aktionär.
Die Commerzbank war seit der übernahme der Dresdner Bank von der Allianz nicht mehr aus dem Trudeln geraten. Kurz nach der unglücklichen Akquisition kam dem Institut die Finanzkrise und später die Schuldenkrise in die Quere. |
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