|
IWF-Chefin Christine Lagarde verschärft ihre Warnungen vor einem Absturz der Weltwirtschaft. Sie verglich die Situation heute mit den 30er-Jahren des vergangenen Jahrhundert, als Rückzug, Protektionismus und Isolation die internationale Politik bestimmt hätten. Am Ende sei die Welt in einen verheerenden Krieg gestürzt.
Die geschäftsführende Direktorin des Internationalen Währungsfonds warnt seit Monaten vor einer Abwärtsspirale. Im November hatte sie von einem verlorenen Jahrzehnt gesprochen, das der Weltwirtschaft drohe, wenn die globale Nachfrage einbreche. Die Finanzinstitution korrigierte im September ihre Prognose für die globale Konjunktur auf vier Prozent nach unten. Die Aussichten könnten sich noch verschlechtern, wenn die Schuldenkrise im Euro-Raum außer Kontrolle gerate und die US-Wirtschaft nicht wieder auf die Beine komme.
Lagarde rief die Weltgemeinschaft zum gemeinsamen Kampf gegen die drohende Krise auf. Keine Volkswirtschaft, egal ob arm oder reich, sei momentan immun gegen einen Niedergang, wenn sie sich isoliere, sagte sie. Die Aussichten für die Weltkonjunktur bezeichnete sie als "ziemlich düster". Es bestehe fast überall die Gefahr, dass sich das Wachstum verlangsame und die öffentlichen Haushalte ins Schwanken gerieten.
Richtig sei, die Wirtschaftsprobleme durch Zusammenarbeit in den Griff zu bekommen. "Sie muss im derzeitigen Kern der Krise beginnen, der offensichtlich in den europäischen Staaten liegt und besonders in den Ländern der Euro-Zone", sagte Lagarde. Die Euro-Zone sei eine "Währungsunion, die nicht richtig in einer ökonomischen und haushaltspolitischen Union vollendet wurde, woran derzeit gearbeitet wird", sagte sie.
Während die europäischen Führer ihre "gewaltigen" Herausforderungen bewältigen, müssten auch die Finanzmärkte mehr Geduld beweisen. In Demokratien fielen wichtige Entscheidungen nicht über Nacht, "die Dinge brauchen Zeit", sagte Lagarde. |
|