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New York (Reuters) - Der deutsch-französische Plan zur stärkeren Zusammenarbeit in der europäischen Fiskalpolitik ist nach Einschätzung von Standard & Poor's vielversprechend und könnte eine Herabstufung der Bonität von Euro-Zonen-Staaten verhindern.
Der EU-Gipfel könne als erfolgreich angesehen werden, wenn die Staats- und Regierungschefs "einige Hinweise auf eine Strategie liefern, die das Wachstum ankurbelt und die Haushalts- und Finanzrisiken aufteilt", sagte der für die Einstufung der europäischen Länder zuständige leitende Direktor der Ratingagentur, Frank Gil, am Dienstag Reuters Insider. Zumindest die Vorschläge Deutschlands und Frankreichs zu einer größeren finanzpolitischen Integration deuteten in die richtige Richtung.
S&P hat damit gedroht, die Bonität Deutschlands und von 14 anderen Staaten der Euro-Zone sowie des Rettungsfonds EFSF herabzustufen. Nach der Drohung zeigte sich Deutschland fest entschlossen, beim bevorstehenden EU-Krisengipfel weitreichende Reformen durchzusetzen.
Die Warnung von S&P sei nicht dahingehend zu verstehen, dass Zweifel an der Fähigkeit der europäischen Politiker bestünden, die Krise zu lösen. Sie sei vielmehr Ausdruck der Sorge, dass nicht schnell genug gehandelt werde, sagte Gil. Bisher habe die Politik nicht ausreichend auf den Druck auf Staatsanleihen und Privatbanken in Europa reagiert. |
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