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Ungarn: Herabstufung durch Moody's "finanzieller Angriff"
London (BoerseGo.de) – Die ungarische Regierung hat sich gegen die Bonitätsherabstufung durch die Ratingagentur Moody’s auf Ramschniveau gewehrt: „Da die Bewertung durch Moody’s keine reale Grundlage hat, kann die ungarische Regierung sie nur als Teil eines finanziellen Angriffs interpretieren“, hieß es am Freitag in einer Mitteilung des ungarischen Wirtschaftsministeriums.
Die Herabstufung von „Baa3“ auf „Ba1“ begründete die Agentur am Donnerstagabend damit, dass es unsicher sei, ob Ungarn seinen Staatshaushalt mittelfristig konsolidieren könne. Angesichts eingeschränkter Wachstumsaussichten bezweifle man, dass das Land die öffentliche Verschuldung zurückführen könne. Budapest hat bereits den IWF und die EU um Finanzhilfe gebeten.
Die Herabstufung kam jedoch nicht unerwartet. Die Ratingagenturen hatten dies bereits seit längerem angekündigt, nachdem die Staatsverschuldung vom zweiten zum dritten Quartal deutlich gestiegen war. Der Forint entwertete sich rasant.
Laut Wirtschaftsministerium könne hinter der Schwäche des Forint allerdings „nur ein spekulativer Angriff gegen Ungarn stecken“. Die Herabstufung Moody’s sei unbegründet, fuhr das Ministerium fort. Ungarns Wirtschaft habe sich in den letzten anderthalb Jahren in den meisten Bereichen „trotz aller externen Schwierigkeiten“ in eine günstige entwickelt. |
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