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Tokio (Reuters) - Trotz der Schuldenkrise beim wichtigsten Handelspartner EU wird China nach Prognose der Weltbank im kommenden Jahr nahezu ungebremst wachsen.
Das Bruttoinlandsprodukt werde um 8,4 Prozent zulegen - nach geschätzten 9,1 Prozent in diesem Jahr. "Es gibt zwar auch Probleme in China, aber die werden angegangen", sagte der für den Asien-Pazifik-Raum zuständige Weltbank-Chefvolkswirt Bert Hofman am Dienstag in Tokio. Auf absehbare Zeit könne die nach den USA größte Volkswirtschaft der Welt jährlich zwischen neun und zehn Prozent wachsen.
Während der Exportweltmeister die Konjunkturflaute in den mit einer Schuldenkrise kämpfenden Euro-Ländern spüren dürfte, rechnet die Weltbank mit einer robusten Binnennachfrage. Die nachlassende Inflation eröffne der Zentralbank Spielraum für eine Lockerung der Geldpolitik, die Konsum und Investitionen anschieben könnten.
Die Zentralbank hatte im Kampf gegen die hohe Teuerung ihren Leitzins fünfmal angehoben und zusätzlich Geld aus dem Wirtschaftskreislauf gezogen. Die Inflationsrate hatte im Juli mit 6,5 Prozent den höchsten Stand seit drei Jahren erreicht. Seither ist sie kontinuierlich zurückgegangen und liegt jetzt bei 5,5 Prozent.
China wird nach der Prognose deutlich schneller wachsen als andere aufstrebende Schwellenländer in Ostasien. Für Indonesien rechnet die Weltbank 2012 mit einem Plus von 6,3 Prozent, für Vietnam mit 6,1 Prozent, für Malaysia mit 4,9 Prozent und für Thailand mit 4,0 Prozent.
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