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Bezahlfernsehsender Sky rückt schwarzen Zahlen näher
Düsseldorf (Reuters) - Der Bezahlfernsehsender Sky Deutschland ist dank eines erstarkten Kundenwachstums seinem Ziel, wieder Gewinne zu schreiben, ein Stück näher gerückt.
Wie das früher unter dem Namen Premiere bekannte Unternehmen am Donnerstag mitteilte, entschieden sich im dritten Quartal 2011 netto 98000 Kunden neu für das Sky-Angebot, mehr als doppelt so viele wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres, und mehr als Analysten erwartet hatten. Damit lag der Nettozuwachs 2011 bislang bei 204.000 Neukunden - bis Jahresende soll diese Zahl weiterhin auf 300.000 steigen.
Mit insgesamt nun 2,86 Millionen Abonnenten ist das Unternehmen damit auf Kurs, schwarze Zahlen zu schreiben: nach Aussage von Unternehmenschef Brian Sullivan braucht Sky dafür drei bis 3,2 Millionen zahlende Zuschauer. Wann genau mit dem Erreichen der Gewinnzone zu rechnen sei, wollte Sullivan jedoch nicht sagen. Sky fühle sich mit seiner Prognose für 2011 wohl, sagte er in einer Telefonkonferenz. "Wir wachsen im Moment ein bisschen schneller als wir erwartet haben."
Für 2012 will Sullivan noch keinen konkreten Ausblick geben. "Trotz der gegenwärtigen wirtschaftlichen Herausforderungen sind wir in einer aussichtsreichen Position, um auch in Zukunft weiter zu wachsen." Sullivan kündigte an, dass Sky unter anderem mehr Kanäle in hochauflösender Qualität (HD) starten wolle.
Sky hat in den 20 Jahren seit seiner Gründung erst einmal Gewinn gemacht - im Jahr des Börsengangs 2005. Das Geschäftsmodell scheine sich in die richtige Richtung zu bewegen, schrieb DZ-Bank-Analyst Harald Heider in einer Kurznotiz. Sky überraschte im dritten Quartal auch mit einem geringeren Verlust als von Analysten erwartet. Der Fehlbetrag vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) sank auf 18,6 Millionen Euro nach 54,9 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Unter dem Strich sank der Verlust auf 46,9 von 89,3 Millionen Euro, der Umsatz stieg um 17 Prozent auf 284,5 Millionen Euro. Die Anleger honorierten dies jedoch zunächst nicht: die im MDax gelistete Aktie lag am Vormittag in einem schwachen Markt 0,9 Prozent im Minus.
Für das Gesamtjahr rechnet Sky trotz der steigenden Abo-Zahlen weiter mit einem Ebitda-Verlust zwischen 145 und 175 Millionen Eur |
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