|
本帖最后由 suanc2008 于 2011-7-6 13:09 编辑
zt FTD
EU erwägt Maulkorb für Ratingagenturen
Im Streit über die Urteile der Bonitätswächter fährt die EU-Kommission schwere Geschütze auf: Die Bewertung der größten Euro-Sorgenkinder könnte verboten werden. Auch Bundesfinanzminister Schäuble wettert gegen das "Oligopol" der Agenturen.
EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier hat den Ratingagenturen mit einem Maulkorb gedroht. Die Bewertung von Ländern unter dem Euro-Rettungsschirm könnte verboten werden, deutete Barnier am Mittwoch an. "Man kann die Zweckmäßigkeit der Benotung von Ländern, die internationale Hilfen bekommen, hinterfragen, weil sie eben von diesen Unterstützungsmechanismen profitieren", heißt es in der Stellungnahme wörtlich. Sie bezog sich auf die Pläne der Kommission, die Arbeit von Ratingagenturen schärfer zu regulieren.
Der EU-Kommissar reagierte auf die Herabstufung Portugals durch die Ratingagentur Moody's. Das US-Unternehmen hatte Staatsanleihen des hoch verschuldeten Landes am Dienstagabend die Note "Ba2" verpasst, das ist Ramschniveau. Portugal gehört zusammen mit Griechenland und Irland zu den drei Staaten, die Notkredite von der EU und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) erhalten.
Die Äußerungen des EU-Binnenmarktkommissars sind der vorläufige Höhepunkt einer Auseinandersetzung zwischen Politikern aus der Währungsunion und den anglo-amerikanischen Ratingagenturen. Die Urteile der drei Marktführer Moody's, Standard & Poor's (S&P) und Fitch sorgen seit Ausbruch der Schuldenkrise immer wieder für Aufregung auf den Märkten. Viele Politiker werfen den Bonitätswächtern deshalb vor, die Krise zu verschärfen. Ihre Urteile wirkten "eindeutig prozyklisch", formulierte Barnier.
Er warnte die Ratingagenturen, die Aufsichtsbehörden schauten ihnen sehr genau auf die Finger. "Ich fordere die Agenturen auf, sich sehr sorgsam an die EU-Regeln zu halten", zitierte Reuters den Binnenmarktkommissar. Die europäische Wertpapieraufsicht ESMA hat die Möglichkeit, Ratingagenturen bei Verstößen gegen EU-Vorschriften ihre Lizenz zu entziehen.
Zuvor hatte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) eine strengere Regulierung der Bonitätswächter gefordert. Indirekt sprach er sich außerdem für die Schaffung einer kontinentaleuropäischen Alternative aus: "Wir müssen das Oligopol der Rating-Agenturen brechen." |
|