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DAX: Zu hoch gepokert
21.04.2009 13:45:00
Die rasanten Kursgewinne des DAX in den vergangenen sechs Wochen dürften so manchem Anleger schon unheimlich vorgekommen sein. Von seinem Fünf-Jahres-Tief aus dem März bei 3.588 Punkten hatte der deutsche Leitindex in der Spitze mehr als 30 Prozent zugelegt. Bei diesem rasanten Tempo waren Gewinnmitnahmen früher oder später vorprogrammiert. Pünktlich zum Erreichen des technischen Widerstands bei 4.688 Zählern war es schließlich so weit. Das Frankfurter Barometer sackte um 4,1 Prozent in den Keller auf 4.486 Punkte.
Grund zur Sorge gab vor allem die Bank of America. Zwar hatte das US-Geldinstitut im ersten Quartal mit einem Gewinn von 4,2 Mrd. US-Dollar einen deutlich höheren Ertrag erzielt als Analysten erwartet hatten. Allerdings war dieses Ergebnis vor allem auf Einmaleffekte und die Übernahme von Merrill Lynch zurückzuführen. Die neue Tochter der US-Bank steuerte allein drei Mrd. US-Dollar zum Nettogewinn bei. Zudem rechnet die Bank mit rasant steigenden Kreditausfällen, was die hohen Rückstellungen von 6,4 Mrd. US-Dollar zeigen.
Durch den Ausblick der Bank of America wurde auch in Deutschland das Misstrauen gegenüber dem Finanzsektor wieder geschürt. Dementsprechend ging es den Branchenvertretern an den Kragen: Aktien der Deutschen Börse verloren 9,7 Prozent, Deutsche Bank-Papiere setzten 8,6 Prozent in den Sand. Das Vertrauen der Anleger steht nach wie vor auf wackligen Beinen. Discounter bleiben daher weiter interessant. Ein Rabatt-Papier von Morgan Stanley (ISIN DE000MS0KUF9) bietet eine Maximalrendite von 14,1 Prozent, sofern der DAX im Juni 2010 über 4.000 Punkten notiert. Verluste erleidet man erst ab einem Indexniveau von 3.507 Zählern. |
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