Experte: Stresstest der Banken keine hinreichende Vertrauensgrundlage

suanc2008

http://www.boerse-go.de/nachrich ... lage-Jpmorgan-Chase,a2781862,b117.html
New York (BoerseGo.de) - Trotz der Rally der US-Finanzaktien, welche nach Veröffentlichung der Ergebnisse des jährlichen Stresstests der Banken durch die Fed erfolgt ist, zeigt sich der Finanzexperte Peter Elston von Aberdeen Asset Management immer noch skeptisch über den Gesundheitszustand des Finanzsektors. Der Test hatte gezeigt, dass die Mehrzahl der Banken genügend Kapitalpuffer haben. "Ich glaube, dass eine Menge Banken immer noch ihre Vermögenswerte überbewerten und dass sie die Problemkredite nicht erkannt haben. Jedenfalls nicht in dem Ausmaß, in dem sie es hätten tun sollen, weswegen es sehr schwer ist, den Zahlen zu trauen", so Elston. Er meint, dass viele in Schieflage geratene Kredite als solche nicht kenntlich gemacht worden seien. Die US-Banken hatten gestern eine starke Rally hingelegt, nachdem die Fed erklärt hatte, dass 15 der 19 US-Großbanken über genügend Kapital verfügen, um eine neuerliche Finanzkrise zu überleben. Insbesondere JP Morgan ist bis um sieben Prozent höher geschossen, nachdem das Finanzinstitut eine Dividendenanhebung von 20 Prozent und ein Aktienrückkaufprogramm im Umfang von 12 Milliarden Dollar angekündigt hatte. Das hatte den Dow über die Marke von 13.000 Punkten gehievt, was damit zum zweiten Mal in diesem Jahr geschehen war.

"Der ganze Stresstest bewirkt letztlich, dass die Leute weniger skeptisch als vorher sind und dass es zu einer gewissen Rally kommt. Der Markt traut aber den Zahlen nicht", so Elston. Obwohl die Dividendenankündigungen einiger Banken von Investoren bejubelt wurden, vertritt Elston die Ansicht, dass die Banken immer noch vor einer schwierigen Situation stehen. "Wenn man keine Dividenden zahlt, dann wird es schwierig, Kapital aufzubringen. Wenn man allerdings Dividenden zahlt, dann schwächt man die Kapitalbasis und macht ein überleben beim nächsten Abwärtsstrudel weniger wahrscheinlich" ,so Elston.