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本帖最后由 suanc2008 于 2011-10-13 06:28 编辑
Ackermann dreht den Spieß um
Wie schon nach der Lehman-Pleite lehnt der Chef der Deutschen Bank Staatsgeld als Stütze strikt ab. Er hält den Plan der EU-Kommission zur zwangsweisen Kapitalaufstockung für kontraproduktiv. Die Staaten sollten lieber die eigenen Bilanzen in Ordnung bringen.
Im Ringen um den besten Weg aus der Schuldenkrise hat Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann den Ball an die Politik zurückgespielt. Er verwahrte sich gegen Pläne der EU-Kommission, die Institute Europas zur Aufnahme von Kapital zu zwingen. Der Schlüssel zur Lösung der Krise liege bei den Regierungen, konkret in der "Wiederherstellung des Vertrauens in die Solidität der Staatsfinanzen", sagte der Schweizer beim Unternehmertag seines Unternehmens in Berlin. "Nicht die Kapitalausstattung der Banken ist das Problem, sondern die Tatsache, dass Staatsanleihen ihren Status als risikofreie Aktiva verloren haben."
Die Deutsche Bank wird alles tun, um eine Zwangskapitalisierung zu vermeiden." Auch die Pläne für eine Rekapitalisierung anderer Banken seien kontraproduktiv. Denn wenn mangels privater Geldgeber der Steuerzahler für die Kapitalspritzen aufkommen müsse, würden die Staatsschulden weiter in die Höhe getrieben. Die Rekapitalisierungsdebatte sei auch deshalb schädlich, weil damit ein Signal gesendet werde, "dass ein Schuldenschnitt als wahrscheinlicher zu betrachten" sei, sagte er mit Verweis um die Debatte über einen Verzicht der Forderungen an Griechenland um wenigstens die Hälfte.
Sein Institut verfüge über genügend eigene Mittel, um eine heraufziehende Krise zu meistern, erklärte der Konzernchef. Dabei seien die Belastungen schon jetzt hoch - alleine die Selbstverpflichtung, griechische Anleihen zu halten, habe die Bank in diesem Jahr bereits 400 Mio. Euro gekostet.
Die Europäische Bankenaufsicht (EBA) erwägt eine Verschärfung der Eigenkapitalvorschriften für die Branche, um die Widerstandskraft der Institute gegen die Schuldenkrise zu stärken. Im Gespräch ist nach FTD-Informationen eine harte Kernkapitalquote von neun Prozent. Nach Angaben aus EU-Kreisen könnte diese Vorgabe 60 bis 70 Banken zu einer Aufstockung ihres Eigenkapitals zwingen. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich grundsätzlich dafür ausgesprochen, Banken zur Beruhigung der Märkte eine Kapitalerhöhung vorzuschreiben.
Sparkassen-Präsident Heinrich Haasis äußerte sich ähnlich wie Ackermann. Staatliche Kapitalspritzen wiederum bezeichnete Haasis im Deutschlandfunk als "Unsinn". Das Problem seien nicht die Banken, sondern die hohen Staatsschulden. Eine Erhöhung der harten Kernkapitalquote auf neun Prozent innerhalb weniger Monate sei mit privaten Mitteln nicht machbar, sagte der Präsident des Sparkassen- und Giroverbands. |
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