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FRANKFURT (Dow Jones)--Der Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), Jürgen Stark, hat in einem Zeitungsbeitrag erneut eindringlich davor gewarnt, die Leitzinsen im Euroraum zu lange auf zu niedrigem Niveau zu lassen. Die aktuelle wirtschaftliche und finanzielle Lage im Euroraum habe keine Ähnlichkeit mehr mit der Situation im Herbst 2009, als die EZB ihre Notfallpolitik eingeführt habe, schreibt Stark in einem am Donnerstag veröffentlichten Gastbeitrag für das "Wall Street Journal Europe" (WSJE). Die Inflation habe sich von dem Anfang 2009 verzeichneten sehr niedrigen Niveau wesentlich rascher beschleunigt als erwartet.
Der Preisdruck in der Produktionskette steige und der Anstieg der Rohstoffpreise, der maßgeblich hinter der Euroraum-Teuerung stehe, könnte sich als unerwartet hartnäckig erweisen. Zudem sei das Wirtschaftswachstum zunehmend selbsttragend. Sicherlich müssten die wirtschaftlichen Auswirkungen der tragischen Ereignisse in Japan und der geopolitischen Spannungen im Nahen Osten und Nordafrika berücksichtigt werden. Doch dürften die Finanzmärkte nicht erwarten, dass eine Lockerung der Geldpolitik eine reflexartige Reaktion auf alle Krisen sei. Die EZB werde das Erforderliche tun, um die Inflationserwartungen gut verankert zu halten und ihrem Preisstabilitätsmandat gerecht zu werden, schrieb Stark |
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