Dividenden: Welche Dax-Konzerne am meisten zahlen

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Die Dividendensaison steht bevor. Bald werden die Dax-Konzerne wieder Milliarden an die Aktionäre ausschütten. Doch während einige Firmen verlässlich zahlen, enttäuschen andere. Eine Übersicht.

Start in die Dividendensaison

Wie jedes Jahr im Frühjahr werden die deutschen Großkonzerne einen Teil ihrer Gewinne an die Aktionäre ausschütten. Auf dieser Grundlage geht es den meisten Dax-Konzernen offenbar gut. Nur wenige haben ihre Dividende gestrichen oder gekürzt, die Mehrheit erhöht die Ausschüttung sogar. Lesen Sie auf den folgenden Seiten, was die Anleger von den einzelnen Dax-Unternehmen erhalten, geordnet nach der Dividendenrendite.

Quelle: Unternehmensangaben, Schätzungen der DZ Bank. / Stichtag: 27.2.2013

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Commerzbank

Die Aktionäre der Commerzbank müssen sich in Verzicht üben, haben sie doch seit Jahren keine Dividende mehr bekommen – und daran wird sich in naher Zukunft nichts ändern. Das vorerst letzte Mal belohnte das Institut seine Anleger 2007, nach einem Rekordgewinn von mehr als 1,5 Milliarden Euro. Seitdem ist viel passiert: Die Commerzbank wurde teilverstaatlicht, strich tausende Jobs und meldete immer wieder Verluste. Die Aktie stürzte in der Folge ab. Ein Konzernumbau soll die Wende bringen, doch das kann dauern.

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Thyssen-Krupp

Der Stahlkonzern war nie besonders spendabel. Doch dieses Mal bekommen die Anleger gar nichts, ein Novum in der Unternehmensgeschichte. Woher soll das Geld auch kommen? Thyssen-Krupp hat im zurückliegenden Geschäftsjahr einen Verlust von fünf Milliarden Euro angehäuft – ein Schock für alle Beteiligten. Schuld sind vor allem Fehlinvestitionen in Übersee. So musste das Unternehmen weitere 3,6 Milliarden Euro auf die erst vor kurzem fertiggestellten Anlagen in Brasilien und den USA abschreiben.

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Deutsche Lufthansa

Auch Deutschlands größte Fluggesellschaft kann oder will ihren Aktionären für das zurückliegende Jahr keine Dividende anbieten – trotz einer Milliarde Euro Jahresüberschuss. Es sei momentan wichtiger, alle verfügbaren Mittel ins Unternehmen zu investieren, begründete Konzernchef Christoph Franz den Schritt. Geplant ist, zusätzlich 108 neue Flugzeuge zu kaufen. Kostenpunkt: mehr als neun Milliarden Euro. Dafür müssen die Anleger zurückstecken. Für 2011 hatte die Lufthansa noch 25 Cent je Anteilschein ausgeschüttet.

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Heidelberg-Cement

Das Management des Baustoffkonzerns hat sich bislang nicht zu geplanten Sonderausschüttungen geäußert, die Hauptversammlung ist erst in zwei Monaten. Experten rechnen damit, dass die Höhe der Auszahlung gleich bleiben wird, nämlich bei 35 Cent pro Aktie, was einer Rendite von 0,7 Prozent entsprechen würde Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass die Verantwortlichen, wie im Jahr zuvor, die Dividende anheben werden, schließlich hat Heidelberg-Cement sein operatives Ergebnis um fast zehn Prozent gesteigert und auf mehr als 1,6 Milliarden Euro eingenommen. Entsprechend stark hat sich die Aktie zuletzt präsentiert.

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Fresenius

Die Mehrheit der Dax-Konzerne plant, für 2012 eine höhere Dividende zu zahlen. Dazu gehört auch Fresenius. Statt 95 Cent sollen die Aktionäre demnächst 1,10 Euro erhalten. Die Dividendenrendite liegt mit 1,0 Prozent am unteren Ende. Der Gesundheitskonzern wirtschaftet äußerst solide, meldete vor Zinsen und Steuern einen Gewinnanstieg von 2,5 auf über drei Milliarden Euro für das vergangene Jahr. An der Börse sieht es ebenfalls gut aus, die Aktie kratzt an der 100-Euro-Marke.

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Beiersdorf

Beiersdorf hat sich bislang mit einer Prognose für die Dividende zurückgehalten. Spätestens in anderthalb Monaten wissen die Anleger mehr, dann findet die Hauptversammlung statt. Vor einem Jahr wurden 70 Cent pro Aktie ausgeschüttet, Experten rechnen mit einer Erhöhung um 10 Cent. Damit läge die Dividendenrendite bei 1,2 Prozent. So oder so dürften die Anleger zufrieden sein, denn der Kurs befindet sich im Moment auf einem Allzeithoch – und steigt weiter.

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Henkel

Der Düsseldorfer Konzern hat in den vergangenen drei Jahren jeweils die Dividende um einige Cent erhöht. Das wird nach Ansicht der DZ Bank so weitergehen, zumindest in diesem Jahr. Die Experten schätzen, dass Henkel, bekannt für Marken wie Persil oder Schwarzkopf, 91 Cent pro Aktie weitergibt. Die Dividendenrendite ist mit circa 1,3 Prozent – der Aktienkurs liegt momentan bei knapp über 67 Euro – eher gering.

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SAP

Im vergangenen Jahr wurden die Anleger von SAP mit einem Geschenk überrascht. Zum 40-jährigen Bestehen des Konzerns gab es eine Sonder-Sonderausschüttung von 35 Cent, insgesamt waren es 1,10 Euro pro Anteilsschein. Dieses Mal müssen sich die Aktionäre vermutlich mit weniger zufrieden geben. Zwar soll die Sonderzahlung laut Finanzvorstand Werner Brandt erhöht werden, das genaue Ausmaß müsse jedoch erst vom Aufsichtsrat ermittelt werden. Analysten rechnen mit 85 Cent je Aktie, das würde einer Dividendenrendite von 1,4 Prozent entsprechen.

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Fresenius Medical Care

Der Dialysespezialist hat im Mutterunternehmen längst nicht mehr die Bedeutung, die er früher mal hatte. 2012 trug Fresenius Medical Care, kurz FMC, nur noch 29 Prozent zum Ergebnis bei. Die Zahlen stimmen aber nach wie vor: Der Überschuss kletterte im vergangenen Geschäftsjahr um elf Prozent auf fast 1,2 Milliarden Dollar (umgerechnet 900 Millionen Euro). Entsprechend soll die Dividende steigen, von 69 auf 75 Cent. Damit käme das Unternehmen auf eine Rendite von 1,4 Prozent. Das ist nicht viel, aber besser als nichts, werden sich die Investoren denken, die zuletzt an der Börse einiges mitmachen mussten.

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Lanxess

85 Cent pro Aktie gab der Spezialchemiehersteller im vergangenen Jahr an seine Investoren aus. Dieses Mal, so die Prognose der DZ Bank, dürfte es ein bisschen mehr sein, nämlich knapp ein Euro. Damit käme das Unternehmen auf eine Dividendenrendite von 1,5 Prozent. Interessanter für die Anleger sind jedoch die Übernahmegerüchte, die momentan im Umlauf sind. Angeblich will der amerikanische Branchenriese Dow Chemical zuschlagen. Das Angebot soll zwischen 70 und 80 Euro je Anteilsschein liegen. Eine Bestätigung gab es bis dato nicht, das Management von Lanxess wollte die Spekulationen nicht kommentieren. Die Aktie legte zwischenzeitlich deutlich zu.

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Merck

Die Aktionäre von Merck erfreuen sich derzeit an einer äußerst positiven Kursentwicklung. Der Titel notiert um das Allzeithoch von knapp über 105 Euro herum, hat in den vergangenen zwölf Monaten gut 30 Prozent an Wert gewonnen. Obendrauf kommt eine Dividende von mindestens 1,50 Euro je Anteilsschein. Experten gehen nicht davon aus, dass es viel mehr sein wird, höchstens ein paar Cent. Damit würde die Rendite 1,5 Prozent betragen.

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Adidas

Adidas konnte seinen Umsatz im vergangenen Jahr, trotz der Probleme mit US-Tochter Reebok, auf ein Rekordniveau steigern. Die selbstgesteckte Marke von mindestens 14,5 Milliarden Euro wurde nach Angaben von Vorstandschef Herbert Hainer erreicht. Davon profitieren ebenfalls die Anleger, und zwar doppelt. Zum einen erklimmt die Aktie immer neue Höhen, zum anderen dürfte es bei der Dividende einen ordentlich Aufschlag geben. Experten rechnen damit, dass es demnächst 1,25 Euro geben wird, das wäre prozentual eine der höchsten Erhöhungen aller Dax-Unternehmen. Was die Dividendenrendite betrifft, würde Adidas jedoch im unteren Drittel bleiben. Diese läge nämlich bei 1,7 Prozent.

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Infineon

Aktionäre von Infineon haben in den vergangenen Jahren einiges durchgemacht. Zwischenzeitlich flog der Titel sogar aus dem Dax, die Aktie kostete weniger als einen Euro. Der Kurs hat sich mittlerweile erholt, weil der Konzern nach Milliardenverlusten wieder schwarze Zahlen schreibt. Jahrelang mussten die wenigen Anleger, die dem Chiphersteller die Treue hielten, auf eine Dividende verzichten. Nun werden sie zum dritten Mal in Folge belohnt, auch wenn der Bonus mit 12 Cent pro Aktie – mehr wird es in diesem Jahr wieder nicht geben – vergleichsweise gering ausfällt. Die Dividendenrendite liegt damit immerhin bei 1,9 Prozent.

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Linde

Wenn die Commerzbank-Aktie so etwas wie der Billigheimer im Dax ist, dann sind die Papiere von Linde definitiv im Premiumsegment. Der Preis pro Stück liegt bei über 135 Euro. Die Dividendenrendite ist hingegen nur Mittelmaß: Wenn der Konzern, der spezielle Industriegase herstellt, die Sonderzahlung von 2,50 auf 2,70 Euro erhöht, wie von den Analysten der DZ Bank prognostiziert, kommt er auf 2,0 Prozent. Steigt der Kurs weiter, wird es sogar noch weniger.

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Volkswagen

Teurer ist nur die Aktie von VW – die Vorzüge kosten aktuell um die 165, die Stämme um die 155 Euro. Zuletzt gab es jedoch eine Korrektur, der Aktienkurs fiel deutlich. Offenbar hatten die Anleger nach dem Bekanntwerden eines Rekordgewinns von 22 Milliarden Euro in puncto Dividende mehr erwartet. Der Konzern will 50 Cent zusätzlich pro Wertpapier zahlen, Analysten hatten mit fast doppelt so viel gerechnet. Die Dividendenrendite beträgt 2,2 Prozent.

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Deutsche Bank

Der deutsche Branchenprimus befindet sich im Wandel. Das neue Führungsduo Jain/Fitschen will das Investmentbanking umkrempeln, Risiken abbauen, Vermögenswerte neu bewerten lassen und vor allem: sparen. Nur bei der Dividende bleibt alles beim Alten. Das Geldinstitut will wie im Vorjahr 75 Cent pro Aktie zahlen, was bitter nötig ist, um die Anleger bei Laune zu halten, die nach dem Milliardenverlust im vierten Quartal mehr als enttäuscht sein dürften. Trotz der Ankündigung verlor die Aktie an Boden. Die Dividendenrendite liegt bei 2,2 Prozent.

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Contintenal

Der Autozulieferer fuhr im vergangenen Jahr ein Rekordergebnis ein, sogar die eigenen Zielsetzungen wurden übertroffen. Für die Anleger sind dies gute Nachrichten: Nachdem die Dividende 2012 gekürzt worden war, dürfte es 2013 wieder das geben, was es zuvor gegeben hat, nämlich zwei Euro. Das wären 50 Cent mehr, ein Plus von 33 Prozent und eine Rendite von 2,3 Prozent. Bestätigt der Vorstand die Analystenprognose, wäre dies die stärkste prozentuale Erhöhung aller Dax-Unternehmen.

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Bayer

In der Vergangenheit gab der Pharma- und Chemiekonzern stets zwischen 30 und 40 Prozent des bereinigten Gewinns an die Aktionäre weiter. In dieser Spanne dürften sich die Bonuszahlungen auch jetzt bewegen. „Wir wollen unsere Aktionäre auch in diesem Jahr an der guten Geschäftsentwicklung von Bayer teilhaben lassen“, sagte Vorstandschef Marijn Dekkers vor wenigen Tagen und kündigte an, 1,90 Euro pro Aktie zahlen zu wollen, ein Plus von 25 Cent und mehr als Analysten erwartet hatten. Die Dividendenrendite beträgt damit 2,6 Prozent. Die Jahresbilanz steht noch aus, allerdings lassen die Quartalszahlen ein positives Ergebnis ahnen. Die Aktie könnte danach einen weiteren Schub bekommen.

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BASF

2012 war ein Rekordjahr für BASF, der Umsatz stieg auf 78 Milliarden, der Betriebsgewinn auf knapp neun Milliarden Euro. Im Vergleich dazu fällt die Dividende eher mickrig aus. Nur zehn Cent mehr als im Vorjahr, insgesamt also 2,60 Euro, werden pro Aktie bezahlt. Die Investoren hatten sich offenbar mehr ausgerechnet, der Aktienkurs geriet ins Schleudern. Dafür ist die Dividendenrendite mit 3,6 Prozent überdurchschnittlich.