Finanzagentur: Misslungene Auktion kein alarmierendes Zeichen

suanc2008

Frankfurt (BoerseGo.de) – Die misslungene Versteigerung deutscher Staatsanleihen vom Mittwoch ist nach Meinung der Bundesfinanzagentur kein alarmierendes Zeichen. Bei der Auktion zehnjähriger Bundesanleihen blieb der staatliche Schuldenverwalter auf einem Drittel der Papiere sitzen. Doch das stelle „weder ein Problem für die Refinanzierung des Bundes dar, noch ist sie Ausdruck eines nachlassenden Interesses der Investoren“, sagte der Geschäftsführer der Bundesfinanzagentur, Carl Heinz Daube, in einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ – Freitagausgabe). „Die Bundeswertpapiere stehen weiter hoch im Kurs“, setze Daube hinzu.

Grund für die zurückhaltende Nachfrage sei vielmehr eine allgemein vorsichtige Kaufhaltung der Banken in der Schuldenkrise. Die deutschen Staatsanleihen gelten weiterhin als besonders sicher. In Krisenzeiten würden „die Bücher bei einer Reihe von Investoren lange vor dem Jahresende geschlossen“, erklärte Daube die Nachfragedelle.

Eine mögliche Spekulation auf künftige Eurobonds wollte Daube in dem Kaufverhalten dagegen nicht sehen. „Einen unmittelbaren Zusammenhang zur Auktion des Bundes am Mittwoch sehe ich da aber nicht“, sagte er der FAZ. Der Bundesfinanzagentur wurde vorgeworfen, den Zinskupon mit 2,0 Prozent zu niedrig angesetzt zu haben. Daube verteidigte die Entscheidung: „Bei der Festsetzung des Kupons für Bundeswertpapiere richten wir uns nach dem Markt“. Die Durchschnittsrendite von 1,98 Prozent habe jedoch gezeigt, „dass wir mit unserer Einschätzung richtig lagen“.

Wie die Refinanzierungskosten der Bundesrepublik in Zukunft aussähen beantwortete er so: „Wie Sie wahrscheinlich auch, verfüge ich nicht über eine Kristallkugel.“