Der Bund will sich laut einem Magazinbericht schneller aus der Commerzbank zurückziehen als bisher bekannt. Nach Informationen des "Focus" hat die Bank in Absprache mit dem Bundesfinanzministerium bereits ein Ausstiegspaket vorbereitet. Es soll möglichst noch in diesem Jahr realisiert werden.
Danach sollen zunächst 10 Mrd der insgesamt 16,4 Mrd EUR aus der stillen Einlage des Bundes zum Teil über Wandelanleihen in Aktien getauscht werden. Knackpunkt sei der Aktienkurs der Bank, der sich aktuell unter der Sechs-Euro-Grenze halte und damit nach wie vor deutlich zu niedrig sei. Der Tausch sei für den Bund erst ab einem Kurs von mehr als 10 EUR attraktiv.
Das Ausstiegspaket sieht laut "Fokus" vor, dass der Bund wie schon bei der Kapitalerhöhung Anfang des Jahres in jedem Fall weiterhin mit mindestens 25% und einer Aktie an der Bank beteiligt bleibe.
Bislang musste der Bund wegen fehlender Gewinne der Commerzbank auf eine Verzinsung seiner stillen Einlage verzichten. Dabei geht es immerhin um einen Betrag von 1,5 Mrd EUR im Jahr, die dem Staat an Zinsen zustehen. In Regierungskreisen werde allerdings damit gerechnet, dass der Jahresabschluss der Commerzbank 2010 sowie das Jahr 2011 etwas besser ausfallen als erwartet.
Ein Sprecher der Commerzbank wollte sich zu dem Thema am Sonntag nicht äußern. Ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums könnte am Sonntag zu dem Thema nichts sagen. |